Über

„Birgitt Stamm erfreut sich großer Beliebtheit bei den Kindern, die sie unterrichtet. Vor allem aber genießt sie die große Anerkennung und das Vertrauen der Eltern. Aufgrund ihres Engagements, ihrer professionellen Grundeinstellung und Kompetenz sowie ihrer Fähigkeit, dank ihres Ideenreichtums neue Projektideen zu entwickeln und sie erfolgreich durchzuführen, gehörte sie zu den tragenden pädagogischen Impulsgebern und Pädagogen in unserem Haus. Sie ist eine Botschafterin des Tanzes, insbesondere für die Allerkleinsten.“ (Bertram Müller, Intendant tanzhaus nrw 1998-2013)

Ich war fünf Jahre alt, als mein Vater mir meine erste Schallplatte schenkte: „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin. Ich konnte gar nicht anders als mitzutanzen! Die Platte lief danach rauf und runter. Die unterschiedlichen Stimmungen, die verschiedenen Instrumente, die wechselnden Tempi weckten in mir eine große Sehnsucht und Liebe zur freien, expressiven Bewegung zu Musik. Eine Liebe, die mich seither mein ganzes Leben lang begleitet.

Als junge Erwachsene lernte ich zunächst aber etwas anders „Bodenständiges“: Ich wurde Erzieherin. Und doch war ich immer auf der Suche, nach neuen Inspirationen und Impulsen. Also zog ich raus aus dem Ruhrgebiet und sehr weit weg, nach Jamaika. Schließlich aber kehrte ich zu dem zurück, was ich immer tun wollte: Tanzen. Ich wurde Tänzerin, Aktionskünstlerin, Choreografin und erlangte 1995 mein Diplom als Tanz- und Ausdruckstherapeutin.

Jamaika hat mich natürlich geprägt, aber auch das Fools Theater, Jango Edwards, der frühe Wiener Aktionismus, Fluxus und Comedy. Und nicht zuletzt ein unvergessenes Konzert, bei dem ich mit John McLaughlin auf der Bühne stand. Meine tänzerischen Inspirationen reichen von Laban-Kerstenberg bis Butoh. Und ich liebe die Synergien, die sich aus der Zusammenarbeit verschiedener Sparten ergeben. Deshalb habe ich immer wieder gerne mit internationalen Künstlern und Kunstgruppen, darunter Alexander Calder, Emil Schult, Frederik Vahle, oder auch mit der Kunstsammlung NRW unter der Leitung von Prof. Dr. Marion Ackermann zusammengearbeitet.

Ab 1996 war ich 25 Jahre lang als Dozentin am tanzhaus nrw in Düsseldorf tätig. Bertram Müller hatte das tanzhaus realisierbar gemacht. Dort leitete ich den Fachbereich Körperarbeit und Tanz, und ich arbeitete mit Erwachsenen in der Bewegungstherapie und dem Kommunikationstraining des Authentic Movement. Mit meiner Lernmethode „Ich steh allein auf einem Bein®“ konnte ich tausende Kinder begeistern und den Kindertanz als eigenständige Kunstform entwickeln. Diese zelebrierten wir mit jährlichen Präsentationen der Methode und mit erfolgreichen Tanzproduktionen für Kinder zwischen zwei und acht Jahren, wie „Move on up“, „Traum der Tiere“ und „Ohrenmaus“ in der Tonhalle Düsseldorf. Zwölf Jahre lang konnte ich als Vorstandsmitglied auch die Entwicklung des tanzhauses mit prägen.